Mathias Whelan, Motion Designer in unserem Team, verrät uns beim Kaffee seine Ideen zum Thema Bewegtbild, Grafikdesign und die technischen Hintergründe des Storytelling im Motion Design.
Motion Design – klingt super spannend. Was können wir uns darunter vorstellen?
Motion Design vereint Grafikdesign, Typografie, Video und Ton. Als Motion Designer produziert man interdisziplinäre Bewegtbild-Inhalte. Sie können unterschiedlichste Techniken beinhalten können und das klassische, statische Grafikdesign auf allen bewegten Medien deutlich spannender machen. Man heftet sich wenig an eine Technik, sodass man an einem Tag etwas völlig Illustratives erschafft und an einem anderen Tag mit der Kamera in der Hand Videoinhalte dreht. Motion Design ist für mich primär Geschichten erzählen, Gefühle vermitteln und Ideen kommunizieren. Das entsteht anhand von Bewegung, Sound und gutem Design. Dem Job des Motion Designers sind kaum Grenzen gesetzt. Er entwickelt sich immer weiter, sodass man sich immer weiterbilden kann. Beispielsweise wurden in den letzten Jahren auch andere Kenntnisse wie Design Konzeption, Storytelling, Animation, Stop Motion, 3D und Augmented Reality immer häufiger Teil des Repertoires eines guten Motion Designers. Kurz und knapp kann man sagen, dass man als Motion Designer Bewegung in die Bilder und Botschaften bringt.
Was habt Ihr bei der metacrew im Motion Design bereits umgesetzt?
Wir produzieren häufig Social Media Advertisements und nutzen dafür Fotografie, Grafikdesign, Musik und Text, um ganze Kampagnen zu kreieren. An anderen Tagen filmen wir auch ganz gerne an schönen Locations oder im metacrew-eigenen Film- und Fotostudio in Osnabrück. Wir entwickeln daraus Werbung und Image Filme für jedes Format in allen Längen. Mittlerweile kann man metacrew-Produktionen im Internet, im Fernsehen und im öffentlichen Raum in der Form von „out of home“-Kampagnen sehen. Wir trauen uns bei der metacrew auch mal Neues zu testen und über den Tellerrand zu schauen. So haben wir auch bereits Augmented Reality Filter für Facebook und Instagram entwickelt und halten immer ein Auge auf für neue Technologien, um Storys über unsere Produkte und die unserer Kunden zu erzählen.
Aktuell läuft der TV-Spot für die BRIGITTE Box und L´Oréal Deutschland – eine riesengroße Sichtbarkeit auch für Eure Arbeit. Wie war das?
Das Projekt lief wirklich gut. Man muss auf technischer Ebene einfach viele Dinge beachten, was aber auf Anhieb bestens gelungen ist. Der große Vorteil an einer Inhouse Produktion ist die Kommunikation intern und mit den Partnern. Alle Beteiligten sehen, welche Aufgaben anstehen und bekommen Einblicke in den Prozess – so hilft jeder, wo er nur kann. Selbstverständlich gab es auch Momente in der man um 18 Uhr die Kaffeemaschine anschmeißen musste, damit Deadlines erreicht werden, aber das gehört für mich bei einem großen Projekt wie diesem ab und an dazu. Man wird am Ende reicher an Erfahrung, und diese nützt einem für die nächsten Projekte.
Mathias, was könnt ihr bei Euch in der metacrew service grafisch umsetzen? Ihr seid ja ziemlich breit aufgestellt.
Ja, das sind wir tatsächlich. Wir haben ein sehr kompetentes Team mit unterschiedlichsten gestalterischen Kompetenzen und können so ziemlich alle Anfragen bedienen. Ich selbst bin seit Januar 2020 Teil der metacrew. Doch bereits jetzt sehe ich, dass alle unserer Gestalter neben Grafikdesign auch Spezialgebiete abdecken – wie Konzeption, Illustration, Fotografie, Film, Motion Design, Webdesign, Print und vieles mehr. Zusammen ergänzen wir uns alle total gut. Im engen Schulterschluss mit der Programmierung realisieren wir tolle Kampagnen und Stories.
Aktuell ist alles in Bewegung… was wird denn noch folgen? Wie sieht die Zukunft des Motion Designs aus?
Alles wird interaktiver und erlebbarer! Es ist gar nicht so lange her, da waren Werbespots, Filme, Dokumentationen und andere Beiträge nur im Kino, zuhause auf den Fernsehern oder am Heimcomputer zu sehen. Heute tragen wir alle einen Bildschirm in Form von unserem Smartphone in der Hosentasche und die Technologie, um eigene Geschichten in Form von beispielsweise Instagram Storys zu erzählen, ist jedem zugänglich geworden. Die Trends zeigen eindeutig, dass bewegte Bild-Inhalte immer gefragter werden, und dass diese durch gutes Design und Storytelling zu einem deutlichen Mehrwert führen. Wir bewegen uns mittlerweile ganz natürlich in einer digitalen Welt, da sind bewegte Inhalte deutlich überzeugender als statische. Zum Beispiel auch Augmented Reality ist hier mit Sicherheit noch eine sehr spannende Ergänzung in der Zukunft.
Aber von der Technologie abgesehen glaube ich fest daran, dass der Job des Motion Designers immer gefragter wird. „Storytelling“ hört sich erstmal nur an wie ein Schlagwort. Dennoch hilft das Erzählen einer Geschichte dabei, eine Idee, Dienstleistung oder ein Produkt zu kommunizieren. Geschichten lassen sich in unserer digitalen Welt sehr gut als bewegte Inhalte erzählen.
Um eine Geschichte zu erzählen, sollte man sich unbedingt mit seiner Dienstleistung oder Produkt auseinandersetzen und sich fragen, welche Herausforderung durch das Angebot gelöst werden kann. Es entwickeln sich ziemlich schnell ganz spannende Lösungen, die den Betrachter ergreifen können. Ein YouTube Kanal oder Instagram Account ist schnell gefüllt mit schönen Bildern und „kauf mich“ Anregungen, aber das bildet keine langanhaltenden Beziehungen mit den Menschen, die angesprochen werden sollen. Vielmehr sehe ich eine Zukunft, in der Unternehmen ihre Inhalte selbst hochwertig emotional in Szene setzen und produzieren, und so ihre eigenen Geschichten visuell nach außen tragen werden.
Wenn Du magst, dann erzähl uns doch gerne abschließend ein wenig zu Deinem beruflichen Background und warum Du zum Grafikdesign gekommen bist?
Ich bin soweit ich zurückdenken kann, schon immer an Sachen interessiert gewesen, die zu meiner Berufsentscheidungen des Motion Designers geführt haben. Schon in meiner Kindheit habe ich mich viel mit Film, Kunst, Musik, Graphic Novels und Design auseinandergesetzt, was an sich kein ungewöhnliches Hobby ist. Für mich war das immer mehr als das – ich wollte auch wissen wie diese entstehen und wer die Menschen waren, die dahintersteckten und war dort besonders ehrgeizig.
Also machte ich in meiner Jugend eine Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten, arbeitete nebenher für Theaterproduktionen, veranstaltete Konzerte und war immer derjenige mit einer Kamera in der Hand, oder der, den man nach kleinen Grafikdesign-Aufträgen gefragt hat. Darauf aufbauend entschloss ich mich für ein Designstudium und spezialisierte mich auf Medien Design. Während des Studiums machte ich mich selbstständig, arbeitete im WDR Studio Münster, war Tutor an der Münster School of Design und habe dort Einführungen in unterschiedliche Filmtechniken gegeben. Nach meinem Studium nahm ich einen Lehrauftrag an der Münster School of Design wahr und entschied mich schließlich 2020 als Motion Designer ein metacrew Teammitglied zu werden.
Schön, dass Du Teil des #crewlove-Teams bist, Mathias!